Nehmen wir mal an, die Korsaren 1, 2 und 3 waeren schon tot.
Ich waere Korsar 4.
Egal, was ich vorschlage, Nr. 5 koennte meinen Vorschlag ablehnen, mich toeten, und einfach die 100 Goldstuecke einsacken. Ich waere auf jeden Fall tot. Es sei denn:
Ich, Nr. 4, biete Nr. 5 alle 100 Goldstuecke an. Dann koennte es sein, dass er mich am Leben laesst, und die 100 Goldstuecke einsackt, oder ablehnt, mich toetet, und die 100 Goldstuecke einsackt.
Es haengt von Nr 5's Laune ab, ob er mich leben laesst oder nicht, ich, als Nr. 4 habe ein gewisses Risiko, ob ich lebe oder sterbe, wenn ich ihm 100 Taler anbiete. Die 100 Taler bekommt er aber auf alle Faelle.
Nr. 4 weiss, dass er maximal 0 Taler bekommt, sobald er selbst an der Reihe ist.
Nehmen wir mal an, die Korsaren 1 und 2 sind tot. 3, 4 und 5 leben noch.
Ich bin immernoch Nr. 4.
Wenn Korsar 3 tot ist, steht fest:
- ich bekomme 0 Taler
- mein Leben ist ungewiss
Nehmen wir an, Korsar 3 macht folgendes Angebot:
Nr 3 bekommt 100 Goldstuecke,
Nr 4 0,
Nr 5 0.
Wenn Korsar 4 hier zustimmt, ist sein Ueberleben gesichert. Er bekommt weiterhin 0 Goldstuecke, da gibt es keinen Unterschied, aber sein Leben haengt nicht mehr vom Gusto von Nr. 5 ab.
Wenn Nr. 3 und Nr. 4 dem Vorschlag von Nr. 3 zustimmen, ist das Ablehnen des Vorschlags seitens Nr 5 egal.
Ergo:
Wenn nur noch Nr. 3, 4 und 5 existieren, wird Nr. 3 den Vorschlag
3 bekommt 100, 4 0, 5 0
unterbreiten.
Nr. 4 wird ihn annehmen, um sein eigenes Ueberleben zu garantieren, Nr. 3 wird auch den Vorschlag annehmen (weil er 100 Taler bekommt und ueberlebt). Somit geht Nr. 5 mit 0 Talern leer aus.
Nr. 5 weiss, dass er maximal 0 Taler bekommt, sobald Nr. 3 an der Reihe ist.
Und Nr. 4 weiss, dass er maximal 0 Taler bekommt, sobald Nr. 3 an der Reihe ist.
Nr. 2 weiss das auch.
Gehen wir mal davon aus, dass Nr. 2 auch lebt. Nur Nr 1 tot ist.
Wenn Nr. 2 weiss, dass Nr 4 und 5 wissen, dass sie, sobald Nr 3 an der Reihe ist, eh 0 Taler bekommen, braucht Nr 2 nur,
da er ja von den 4 Leuten mindestens 3 auf seine Seite ziehen muss (Gleichstand reicht ja nicht),
Nr. 4 1 Taler und Nr. 5 1 Taler anzubieten.
Warum werden Nr. 4 und Nr. 5 zustimmen?
Nr. 4 wird denken: "Besser 1 Taler als 0, und besser 0 Taler und garantiert ueberleben als 0 Taler und eventuell ueberleben",
und Nr. 5 wird denken: "Besser 1 Taler als 0".
Also werden 4 und 5 Nr 2's Vorschlag zustimmen, der:
fuer Nr. 2 98 Taler,
fuer Nr. 3 0,
fuer Nr. 4 1,
fuer Nr. 5 1
lautet.
Nr 2 weiss, dass 4 und 5 zustimmen werden.
Nr 2 weiss, dass er, sobald er dran ist, maximal 98 Taler bekommen kann.
Nr 3 weiss, dass er, sobald Nr 2 dran ist, nichts abbekommt.
Nr 4 und 5 wissen, dass sie, sobald Nr 2 dran ist, jeweils 1 Taler bekommen.
Das alles weiss auch Nr 1.
Nehmen wir mal an, Nr 1 lebt.
Was muss er machen, um moeglichst viel Geld fuer sich zu behalten?
Es gaebe 2 Moeglichkeiten:
1 bekommt 97,
2 0,
3 1 (1 Taler ist besser als 0 Taler),
4 2 (2 Taler sind besser als 1 Taler),
5 0,
oder
1 bekommt 97,
2 0,
3 1 (1 Taler ist besser als 0 Taler),
4 0,
5 2 (2 Taler sind besser als 1 Taler).