Das was du zu den leichten Games gesagt hast mag ja stimmen, aber warum steuert man so etwas nicht über einen Schwierigkeitsgrad ?
Weil ein Schwierigkeitsgrad so einfach nicht funktioniert. Es kostet sehr viel Zeit, einen Schwierigkeitsgrad so auszubalancieren, dass er am Ende so ist, wie man ihn haben will. Je mehr Dinge sich da jeweils verändern, desto aufwändiger wird es. Zumal es oft nicht einfach mit dem "Schwierigkeitsgrad" getan ist, sondern auch auf Design-Ebene große Auswirkungen hat, wie man gerade bei Assassin's Creed oder ähnlichen Spielen sehen kann. Die Titel sind nicht einfach nur "einfach", die sind in ihrem ganzen Design konsequent auf diese simple Zugänglichkeit ausgelegt. Das verschwindet nicht einfach, wenn man den Gegnern die doppelten Lebenspunkte gibt.
Thief hat kürzlich versucht, diesen Spagat hinzubekommen, und man merkt dem Spiel doch recht deutlich an, dass es nur für einen Schwierigkeitsgrad wirklich ausgelegt ist, nämlich für den leichten. Es mag auf schwer funktionieren, stolpert dabei aber ständig über die eigentliche Auslegung des Spiels.
Schwierigkeitsgrade eignen sich super für graduelle Anpassungen, für Leute, die eigentlich ein komplett anderes Spiel brauchen/ wollen, ist das aber kein Mittel. So kann man weder ein Assassin's Creed einfach zu einem guten schweren Spiel "schieben", noch ein Dark Souls zu einem guten leichten machen, ohne das komplette Spiel umzukrempeln.
Zum Thema AC: Du machst erst mal schon die grundsätzlich falsche Annahme, dass die, die über irgendetwas meckern, dann auch diejenigen sind, die das entsprechende Verhalten nicht umsetzen. Ich kenne einige Leute (mich eingeschlossen), die gern über die Unzulänglichkeiten von AC mosern und die es seit einigen Versionen auch nicht mehr gekauft haben. Ich kenne aber ebenso viele Leute, die AC einfach super finden und gern immer wieder zuschlagen. Außerdem ist gerade AC eine der Serien, denen man fehlende Veränderungen nicht vorwerfen kann. Da unterscheiden sich die einzelnen Teile oft schon erheblich. Dieser Vorwurf scheint da auch eher ein Reflex zu sein.
"Keiner von den Leuten kann heutzutage mal nein zu einem Spiel sagen und genau deshalb verkommt die Spielindustrie so. "
Das bezweifle ich stark. Wenn ein Spiel nicht gefällt, fällt es niemandem auch nur ansatzweise schwer, "nein" zu sagen, zumindest nicht mehr beim Nachfolger. Dass die Spiele trotzdem so erfolgreich sind, ist ein klares Zeichen dafür, dass sehr viele Leute sehr viel Spaß daran haben. AC4 hat bei Steam beispielsweise 93% positive Nutzer-Reviews. Man sollte da nicht immer versuchen, sich irgendwie in eine elitäre Position zu begeben, um dann auf den Pöbel herabzublicken, der auf die Industrie hereinfällt ...